Fröhliche WEINachten

Gemeinsam Wissen erweitern und Neues kennen lernen: Wir machen die Weinwelt zum gemeinsamen Erlebnisgeschenk und besuchen ein Sensorikseminar bei wineandemotion. Mit Andreas Waldberg entdecken wir unseren Geschmackssinn neu.

Wissen, wie Wein wo schmeckt: Das erarbeiten wir gemeinsam mit Sommelier Andreas Waldberg. Aber nicht nur Sensorikseminare, sondern auch Events wie A Capella und Wein oder das „Geheimnis Schokolade“, „Wein & Spargel“ oder „Wein & Käse“ hat Andreas Waldberg im Repertoire. „Ich stricke Weine passend zum Thema“, sagt der Restaurantfachmann, Hotelbetriebswirt und Sommelier. Seine Liebe zum Wein zeigt sich auch in seinem eigentlichen Job, in der Leitung der Wein- und Spirituosenabteilung beim Scheck-In in der Weststadt. wineandemotion hat er 2022 in Heidelberg gegründet – aus Passion für den Wein. In den sechs bis acht Veranstaltungen pro Jahr in unterschiedlichen Locations, wie zum Beispiel auch im Cenneto, vermittelt er spannendes Wissen und interessante Neuentdeckungen. „Spaß haben, abschalten und gleichzeitig etwas lernen, das ist mein Konzept“, sagt er, genießt es aber selbst auch, die Kommunikation unter seinen Gästen zu verfolgen und am Ende des Events das Strahlen in ihren Gesichtern zu sehen: „Das ist meine Leidenschaft!“ Wir sind angesteckt, haben viel Neues kennen gelernt und Fachwissen gewonnen – ein Event bei wineandemotion ist ein Geschenk für neugierige und weltoffene Menschen, die das gemeinsame Erleben genießen.

Es ist der älteste Handelsbetrieb in Heidelberg: Das Weinhaus Fehser blickt auf eine 140-jährige Geschichte zurück. 1883 von Carl Philipp Fehser als Weinkellerei in der Theaterstraße gegründet, erwarb die Ururgroßmutter des heutigen Inhabers Matthias Fehser im Jahr 1896 die damalige Apotheke in der Friedrich-Ebert-Anlage, wo das Weinhaus bis heute seinen Platz hat. Ein Blick in das traditionsreiche Haus zeigt: Es hat sich viel geändert, und doch bleibt der Kern erhalten – die Leidenschaft für Wein.

Mächtige Apothekerschränke versetzen uns beim Betreten des Weinhauses in vergangene Zeiten zurück. „Heute verkaufen wir hier andere Medizin als früher“, lacht Matthias Fehser in Erinnerung an die Apothekentradition des Hauses.  Im kleinen Lagerraum neben der Garage, in der Anno Dazumal die Kutsche für die Weinauslieferung stand, erahnt man noch den Stallgeruch. Doch obwohl das Weinhaus von Tradition geprägt ist, geht es immer mit der Zeit: Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war Fehser der erste Betrieb in Heidelberg, der von der Kutsche auf ein Kohle-Brennfahrzeug umstieg, und nun fährt er seine Weine mit E-Fahrzeugen aus. Schon allein die Präsentation der über 2500 Weine weckt die Lust darauf, die edlen Tropfen zu probieren und zu genießen. Das Sortiment umfasst Weine und Spirituosen für jedes Budget, von preiswerten Tropfen bis hin zu Kostbarkeiten im Wert von rund 20.000 Euro. „Der Laden ist wie ein Bilderbuch für Erwachsene“, beschreibt Matthias Fehser das Ambiente. „Und jeder Kunde wird gleichbehandelt.“ Aber nicht nur Privatkunden werden hier fündig, auch viele Firmen, gastronomische Betriebe bis hin zu Sternerestaurants lassen sich vom Weinhaus beliefern, im In- wie im Ausland. Und trotz des breiten Angebots im Weinhaus, dessen Kellertiefen im ehemaligen Kriegsbunker unendlich scheinen,  kennt das neunköpfige Team die Weingüter wie die eigene Westentasche. „Einige von uns helfen auch schon mal bei der Lese“, sagt Fehser. So ist schon das Einkaufen im Weinhaus Fehser ein Erlebnis und fast wie ein Geschenk wie für einen selbst – und aus einer Flasche für den Freund oder die Kollegin werden auch rasch mehrere.

Sie präsentieren Wein auf eine neue Art: Annika und Lino setzen in ihrer Weinbar auf Naturweine und bieten ihren Gästen und Kunden ein einzigartiges Geschmackserlebnis. In ihrem Handel haben sie ganz besondere Weine im Angebot, das sich an der Bar hervorragend testen lässt.

Eines war den beiden gastronomischen Quereinsteiger:innen bei der Gründung ihrer Weinbar im August 2022 besonders wichtig: „Wir wollten einen Ort schaffen, der uns widerspiegelt, wir wollten weg von der Masse“, erklärt Annika. „Es gibt schon sehr verrückte Weine, die weltweit gefeiert werden, in Deutschland jedoch noch relativ unbekannt sind.“ Mit ihrer Weinbar wollen sie dazu beitragen, dies zu ändern und Naturweine mehr ins Rampenlicht zu rücken. Die biologisch oder biodynamisch angebauten Weine, in deren Gärungsprozess nur minimal eingegriffen wird und die weitgehend ohne Zusatzstoffe auskommen, unterscheiden sich geschmacklich von konventionellen Weinen: „Man schmeckt das Jahr wieder heraus, den Regen und die Sonne“, schwärmt Annika. Dieses spannende Zusammenspiel von Natur und Wein fasziniert Annika und Lino, und es gelingt ihnen, ihre Begeisterung mit den Gästen zu teilen. „Wir sind gut vernetzt in der Naturweinszene und pflegen regelmäßig persönlichen Kontakt zu den Weingütern, von denen wir unsere Weine beziehen“, sagt Lino. Ihr „Saft“, ein Naturwein, den das Paar selbst mit einem Weingut keltert, ist leckeres Zeugnis dieser persönlichen Beziehung. Auch die Küche setzt auf Bio-Gemüse und pures Erleben – die Dose Leberwurst auf der Speisekarte steht dabei ein Symbol dafür, dass die Weinbar Rausch alle Menschen ansprechen möchte, nicht nur Veganer und Vegetarier. Naturweine sind ein hervorragendes Geschenk für Menschen, die die Natur lieben und ein unverfälschtes Geschmackerlebnis schätzen.

Einzigartige Aromen und charakteristischer Geschmack: Südafrikanische Weine haben in den letzten Jahren weltweit an Anerkennung gewonnen. Die Weinhandlung Vin Africa öffnet den Gästen und Kunden die Tür zur faszinierenden Welt des südafrikanischen Weinbaus.

Eine Giraffe begrüßt uns am Eingang, aus den Regalen winken uns Figuren des fernen Kontinents zu: Heute findet bei Vin Africa eine Weinprobe statt, bei der Irene de Fleuriot, Leiterin und Winzerin des renommierten Weinguts La Bri im Franschhoek Valley, die Gäste mit ihren köstlichen Tropfen verwöhnt. Die ehemalige Lehrerin verliebte sich in das Thema Wein so sehr, dass sie ihren Beruf dafür aufgab und das Weingut La Bri übernahm. Beraten werden die Gäste von Barbara Lehr und Michael Jauch, den Inhabern von Vin Africa. Die beiden sind alteingesessene Kenner des südafrikanischen Weinbaus und haben 2004 ihre Leidenschaft für südafrikanische Weine entdeckt. Seitdem haben sie unzählige Reisen nach Südafrika unternommen und die erlesenen Weine zunächst kofferweise nach Deutschland importiert. „Wir waren total begeistert von der wahnsinnigen Vielfalt an Menschen, Regionen und natürlich Weinen, aus denen man den langen Sommer herausschmeckt“, erinnert sich Michael Jauch. Diese Begeisterung hat auch ein Paar aus der Pfalz zur Weinprobe gelockt: „Seit unserer Reise nach Südafrika sind wir absolute Fans der Weine, die man nicht oft bekommt. Wenn man einmal südafrikanischen Rotwein getrunken hat, möchte man nichts anderes mehr.“ Vin Africa ist der ultimative Ort für alle, die südafrikanische Weine entdecken möchten. Bei der sorgfältig kuratierten Auswahl und dank der fachkundigen Beratung finden wir hier schnell einen Wein für gute Freunde, der das Fernweh zugleich weckt und stillt.

Zurück nach Deutschland: Die Weinbar und Weinhandlung Cenneto konzentriert sich auf regionale Weine. Luis Glunk leitet die Bar in der Bahnstadt. Im Pfaffengrund bietet das Stammhaus ein ähnliches Angebot. Geschmack wird hier auf zweierlei Art bedient: Im modernen Ambiente genießen wir die pfälzischen Weine ganz besonders.

Zugegeben: Manchmal wirkt die Bahnstadt auf ihre Besucher noch immer etwas steril. Das Cenneto steht dem diametral gegenüber, betont Luis Glunk. „Wir möchten nicht etepete sein. Wir begreifen uns als Wohlfühlort in Heidelberg – jung und schick, aber nicht zu clean.“ Dieses Flair genießen auch zwei junge Herren, die draußen an einem Weinfass sitzen, dem Regenwetter unter dem Hausdach trotzend. „Wir mögen das Ambiente hier, und natürlich den Wein.“ Luis hat Weinbau studiert und sich schon früh für die Gastronomie begeistert. „Ich mag das persönliche Verhältnis zu den Gästen“, sagt der 23-Jährige. Über den Wein und weitere Getränke hinaus bietet das Cenneto auch eine kleine Küche mit Flammkuchen, Käse oder Oliven – alles passend zum Wein. Die Weinkarte wechselt wöchentlich, doch im Mittelpunkt steht immer die Pfalz und der Stolz auf die regionale Vielfalt. Das Cenneto wird nicht nur bei den Bahnstädtern beliebt, sondern auch bei den Touristen aus den nahegelegenen Hotels sowie den Menschen, die in den umliegenden Gewerbebetrieben arbeiten. Sie alle schätzen es, hier ihr Weinchen zu trinken und möglicherweise auch zu kaufen – denn auch diese gemeinsame Wahl eines Weines kann ein schönes und persönliches Geschenk sein.

Den Abschluss unserer Tour feiern wir natürlich mit einem Glas Wein und gehen zurück in die Tradition Heidelbergs: Das Weinloch war die erste Kneipe, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Unteren Straße wieder öffnete. Seit 1949 verspricht das urige Lokal von Ivica Babič, von allen Ivo genannt, den Gästen Geselligkeit, Hoffnung und abwechslungsreichen Weingenuss.

Ivo weiß alles und kennt jeden. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man das Weinloch besucht und ihn inmitten der Gäste am Tisch sitzen oder an der Bar Wein ausschenken sieht. Der geborene Kroate lebt seit 2014 in der Altstadt und leitet nicht nur das Weinloch, sondern auch das „Pop“ und die Vinothek & Galerie LEON nebenan, in der er auch Weinproben anbietet. „Das Weinloch ist was Besonderes, es ist eine soziale Einrichtung“, sagt er. Ob arm, ob reich, hier seien alle Gäste gleich, keiner sei besser oder schlechter. Der Wein offenbart die Seele der Gäste: Sie freuen sich, sie streiten sich und rufen von Tisch zu Tisch. So erfährt Ivo viel von den Kneipenbesucherinnen und -besuchern, die er immer voller Respekt behandelt: den 93-jährigen Fritz, der regelmäßig immer noch zu Fuß ins Weinloch kommt wie den ehemaligen Studenten, der nach Jahrzehnten seine Studentenkneipe voller Glück wiederentdeckt. Auch seine Mitarbeiter – viele, so wie der Witzbold Roland sind Jahre lang treu dabei –  schätzt Ivo sehr und verabschiedet sie, wenn sie doch eines fernen Tages gehen, mit Live-Musik. Man spürt sein Herzblut und die Seele, die er in sein Weinlokal steckt. Getrunken wird meist eine spritzige Weinschorle, und wenn es etwas zu feiern gibt, dann macht Ivo seinen Gästen auch sehr gerne ein Geschenk. Auf unserem Tisch landet ein Weißburgunder, der „Tagtraum“. So stößt Ivo mit uns und diesen Worten an: „Es kommt von meinem Herzen.“ Und damit bringt er unsere Geschenketour auf den Punkt.

Nicht nur zu Wein-achten: Auch zum Geburtstag oder zu anderen Anlässen sind Weine immer ein passendes Geschenk. Denn Wein gewinnt mit den Jahren an Reife und an Komplexität – gibt es etwas Schöneres als diese Einstellung zum Altern? Unsere Tour endet mit der Erkenntnis: Ein guter Tropfen, fein auserwählt und für eine bestimmte Person auserkoren, ist niemals ein Verlegenheitsgeschenk, sondern eine persönliche Gabe von Herzen.