Heidelbergs Postkartenansichten kennt jeder: das Schloss von vorne und hinten, die Alte Brücke von oben und unten. Doch was versteckt sich eigentlich dahinter, zuweilen etwas verborgen in den Hinterhöfen Heidelbergs? Janna von Greiffenstern entdeckt mit euch in ihrer Serie Gartenträume und Hinterhofromantik kleine, dem ein oder anderen vielleicht noch unbekannte Winkel und Geheimecken, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, und verrät einige persönliche Geschichten dazu.
Heute schlendern wir durch Handschuhsheim, wo schon 500 vor Christus die Kelten siedelten. Sie wussten, warum: Das ehemalige Dörfchen, heute der nördlichste Stadtteil Heidelbergs, liegt strategisch günstig an der Handelsstraße, die bis nach Frankfurt führt, darüber wacht der Heiligenberg mit seinem Mühlbach inmitten von üppigem Grün. Sieben Mühlen mahlten hier bis vor teilweise hundert Jahren noch Mehl – auch diesem Siebenmühlental wollen wir heute einen Besuch abstatten. Den dörflichen Charakter hat das mundartlich genannte Hendesse sich bis heute gewahrt, und so finden wir auf unserer Tour viele hübsche Hinterhöfe und einladende Gärten.
Tomatensuppe zum Frühstück?!? Das geht. Und zwar vorzüglich: Bei unserer ersten Station im Gasthaus Lamm finden wir ein leckeres Buffet vor, auf dem die Tomatensuppe bis weit über die Grenzen von Hendesse hinaus bekannt ist. Auch wenn es die Suppe um 1660 herum, als hier vermutlich bereits eine Straußwirtschaft betrieben wurde, sicher noch nicht auf der Frühstückskarte zu finden war, lohnt sich eine Kostprobe sehr, um uns für unsere Tour zu stärken – allein schon wegen des Innenhofs. Und natürlich gibt es auch für herkömmliche Frühstücksliebhaber Croissants, Ei und frischen Auf...
Es hat aufgehört zu regnen, und wir blicken neugierig links und rechts immer wieder in kleine schnuckelige Hinterhöfe. An der Bäckerei Mahlzahn vorbei biegen wir schräg rechts in die Mühltalstraße ab. (Wer die bequemere Variante bevorzugt, kann auch nach links zum Schlösschen gegenüber der Tiefburg abbiegen, wo der Hangbus abfährt.) Die Mühltalstraße wird hinter dem Tischlein deck dich auf der linken Seite ganz allmählich ein bisschen steiler, aber das ist erst der Vorgeschmack: Kurz hinter dem Heidelberger Judo-Club, der übrigens auch einen schönen Hof hat, macht die Straße ein...
Was haben Schmuck und Leckereien gemeinsam? Die Liebe! In der Schmuckscheuer finden wir nicht nur feinsten Schmuck und allerliebste Spielsachen, sondern auch einen einladenden Garten und selbst gemachte Köstlichkeiten. „Geheimer Garten“ – so nennen ihn die echten Kenner Hendesses, die diese grüne Oase fast ein bisschen widerwillig preisgeben, in Sorge vor einem größeren Andrang. Heide Drebes bietet hier Kaffee, selbst gemachten Kuchen und herrlich erfrischende Sommerlimonade an. Wie bestellt kommt die Sonne raus und bestrahlt den weinumwucherten Garten. Seit 2014 betreibt Heide Drebe...
Früher einmal war die Mühltalstraße ein Teil der Handelsstraße, die bis nach Frankfurt führte. Durch das große Tor der Hausnummer 4 fuhren damals, bereits im Jahr 1732, die Kutschen in den Hof, damit Pferde und Händler pausieren und etwas trinken konnten. Jürgen und Karen Löchel haben die Gaststätte 1986 übernommen und betreiben sie heute gemeinsam mit ihrem Sohn Christian, der auch das Restaurant Gilberts´Goldener Adler leitet, an dem wir heute Vormittag bereits vorbeigekommen sind. Im wunderschönen Innenhof, von über 100 Jahre alten Weinreben überwuchert, erzählt uns Jürgen ...
Wir landen im kleinen Italien – an der Tiefburg liegt das denkmalgeschützte Herrenhaus, das bis 2014 noch ein Wohnhaus war und nun mit einem süßen kleinen Seitenhof, der großzügigen Bestuhlung auf dem Tiefburgplatz und den großen hellen Fenstern auf zwei Etagen zu italienischen Köstlichkeiten einlädt. Simon Barz führt das Restaurant gemeinsam mit Mario Coverna, einem 74-jährigen Sizilianer. Mit Blick auf die altehrwürdige Burg gönnen wir uns hier noch einen „Schlörrschluck“, einen leckeren Chandon Garden Spritz. Der Garden Spritz ist eine neue Spezialität des Hauses, klärt...